Sabrina Glöggler ist Produktmanagerin bei der reer GmbH, im Interview verrät sie uns, worauf es bei Nachtlichtern für Kinder ankommt.
Die reer GmbH hat nicht nur 1971 das erste Nachtlicht erfunden (s. reer Firmengeschichte), sie ist auch bekannt für viel Engagement im Bereich Kindersicherheit und wurde dafür auch mit dem Product Safety Award 2019 ausgezeichnet. Mit den neuen lumilu Nachtlichtern ergänzt das deutsche Unternehmen seine Nachtlichtprodukte um funktionale und dekorative Nachtlichter.
Lampenlabor: Sie haben kürzlich die Lumilu Nachtlichter herausgebracht, wir haben uns gefragt: Wie entsteht bei Ihnen ein neues Nachtlicht?
Frau Glöggler: Der Produktentstehungsprozess ist durchaus komplex und wir müssen sehr viele Faktoren beachten. Die Eckpfeiler des Prozesses können wie folgt beschrieben werden: Es fängt an bei der Produktidee. Die Idee wird mit Markt-, Trend- und Wettbewerbsrecherchen sowie im direkten Gespräch mit unseren Kunden bewertet.
Neben Anforderungsprofilen, Bemusterung und Risikoanalyse ist insbesondere die Bewertung des Kindersicherheitsaspekts sehr wichtig. Dann wird der Marktstart geplant und in der Regel durchlaufen unsere Produkte noch externe Prüfinstitute. So stellen wir sicher, dass unsere Kunden nur die besten und sichersten Produkte erhalten.
Lampenlabor: Viele Nutzer fragen sich, ob sie überhaupt ein Nachtlicht benötigen, früher ging es schließlich auch ohne – was ist Ihre Empfehlung als Erfinder des Nachtlichts diesbezüglich?
Frau Glöggler: Brauchen ist natürlich immer relativ zu sehen. Aber Nachtlichter bringen einen deutlichen Mehrwert sowohl als Orientierungslicht für Erwachsene nachts als auch als Einschlafhilfe für Kinder.
Gerade im Alter von 1,5 und 2 Jahren haben Kinder eine sehr ausgeprägte Fantasie und die Dunkelheit wird als Bedrohung angesehen. Da bringt ein Nachtlicht ein Gefühl von Sicherheit ins nächtliche Kinderzimmer.
Darüber hinaus kann ein Nachtlicht sehr gut als Teil des Einschlafrituals genutzt werden. Wenn die Nachtlichter eine Timerfunktion mitbringen, müssen Eltern auch nicht noch einmal ins Kinderzimmer zum Ausschalten, da das Licht von alleine ausgeht, so können Kinder ungestört weiterschlafen.
Wenn Kinder älter werden, dann steigen auch die Ansprüche an Nachtlichter. Spielerische Motive und schöne Formen stehen hoch im Kurs und können auch hier beim Einschlafen helfen.
Und mit steigendem Alter kommt natürlich auch der Drang nach Selbstständigkeit dazu, der nächtliche Gang auf die Toilette zum Beispiel kann sehr gut mit einem Nachtlicht zur Orientierung gemeistert werden.
Lampenlabor: In online Nutzerbewertungen ist oft davon zu lesen, dass Nachtlichter zu hell sind oder die falsche Farbe haben, spielen Helligkeit und Lichtfarbe eine große Rolle?
Frau Glöggler: Das hängt tatsächlich vom Einsatzzweck ab:
Steckdosennachtlichter sind praktisch für die Orientierung in der Nacht. Um einzelne Gegenstände zu erkennen und Umrisse zu sehen ist zum Beispiel natürliches weißes Licht besser.
Bei Nachtlichtern für den Kindernachttisch geht die Tendenz hin zum warmen Licht. Ein beruhigender Farbton und eine gedimmte Helligkeit tragen zum Schlummerfaktor bei.
Schreibtischlampen sind in der Regel zu hell als Nachtlicht. Zum Lesen eignen sie sich gut, aber nicht, um abends herunterzukommen.
Bezüglich Helligkeit und Farbe kommt es aber oft einfach auch auf den Geschmack an. Zum Beispiel bei unserem Mummy & Me Stillicht: Kunden sind hin und hergerissen. Für die einen ist es perfekt, für die anderen zu hell und für wieder andere zu dunkel. Da ist es natürlich von Vorteil, wenn ein Nachtlicht mehrere Helligkeitsstufen hat.
Lampenlabor: Wenn jemand überlegt ein Nachtlicht zu kaufen, welche Fragen sollte man sich stellen?
Frau Glöggler: Zuerst sollte man sich die folgende Frage stellen: Wofür möchte ich das Nachtlicht einsetzen? Die Auswahl an Nachtlichtern ist riesig, deswegen ist es sinnvoll das Einsatzfeld zu bestimmen.
Dann hängt es zudem vom Alter des Kindes ab.
Weiter muss ich mir überlegen, ob ich ein Nachtlicht mit Batterien oder Akku haben möchte, ein Akku ist in der Regel immer teurer.
Ganz wichtig ist natürlich auch die Qualität und ob das Licht auch Kindersicher ist: Was für Material wird verwendet, können sich Kleinteile lösen, lässt sich das Batteriefach verschrauben und hat das Nachtlicht scharfe Kanten?
LEDs sind klar zu bevorzugen, da es dabei keine Hitzeentwicklung gibt, sie eine lange Lebensdauer haben und einen geringen Stromverbrauch.
Das sind grob die Hauptfaktoren. Ob das Nachtlicht ein Plüschtier, eine Lichterkette oder was ganz anderes ist, das kann man einfach aus dem Bauchgefühl heraus entscheiden.
Lampenlabor: Wie sieht das perfekte Nachtlicht aus? Was sind Ihre Kriterien?
Frau Glöggler: Ich finde, dass das perfekte Nachtlicht einen mehrfachen Nutzen bieten sollte. Neben einem schönen Design finde ich auch eine kleine handliche Größe gut, so passt es auch für Kinderhände.
Weiter sollte es kindersicher sein, mit LEDs betrieben werden und einen Timer mitbringen. Idealerweise sollte es auch noch wiederaufladbar und zudem kostengünstig sein.
Lampenlabor: Vielen Dank für das nette Gespräch Frau Glöggler.
Frau Glöggler: Gern geschehen.
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