In diesem Teil unserer Ratgeber-Serie zum Thema Nachtlichter gehen wir darauf ein, welche Punkte man beim Kauf eines Nachtlichts wissen sollte.
Im Folgenden finden Sie vier Abschnitte, die Sie in die Grundlagen für Nachtlichter einführen werden:
- Nachtlichter sind nicht schädlich!
- Nachtlichter erzeugen kaum oder gar keinen Elektrosmog.
- Blaues Licht hält wach, rotes Licht hilft beim Einschlafen.
- Die richtige Helligkeit des Nachtlichts hängt vom Einsatzzweck ab.
Dieser Artikel soll viele Fragen klären, die beim Kauf eines Nachtlichts immer wieder auftauchen. Wir haben alle Informationen dazu zusammengetragen und für Sie aufbereitet. So können Sie die wichtigsten Punkte direkt erfassen.
Alternativ können Sie auch direkt zur Zusammenfassung am Ende des Artikels springen:
1. Nachtlichter sind nicht schädlich!
Immer wieder kommt die Frage auf, ob Nachtlichter für Kinder oder generell schädlich sind.
Auf einen Punkt gebracht: Nachtlichter sind nicht schädlich!
Warum das so ist und wieso die Frage immer wieder aufkommt, möchten wir Ihnen nun erklären: Es gab 1999 eine Studie, die einen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von Nachtlichtern und Kurzsichtigkeit gefunden hat.
Diese Studie wurde seitdem allerdings mehrfach widerlegt. Und seit dieser Studie konnte man in den letzten 20 Jahren keinen Zusammenhang zwischen Nachtlichtern und Kurzsichtigkeit bei Kindern finden.
Die Studie hatte untersucht, ob bei Kindern unter 2 Jahren, die mit Nachtlicht schlafen, häufiger Kurzsichtigkeit in der Entwicklung auftrat. Dafür wurden Kinder beobachtet, die mit Nachtlicht geschlafen haben und Kinder, die ohne Nachtlicht geschlafen haben.

Seit dieser Studie gab es zwar mehrere Versuche diese Ergebnisse zu wiederholen, allerdings konnte bisher niemand einen Zusammenhang zwischen Kurzsichtigkeit und Nachtlichtern finden. Somit möchten wir es an dieser Stelle noch einmal wiederholen:
Nachtlichter sind nicht schädlich
und
Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Kurzsichtigkeit und Nachtlichtern.

2. Nachtlichter erzeugen kaum oder gar keinen Elektrosmog.
„Kaum oder gar keinen?“ fragen Sie sich nun sicherlich.
Das möchten wir direkt aufklären. Der Unterschied liegt darin, ob das Nachtlicht mit Strom aus der Steckdose oder über Batterien betrieben wird.

Bei Nachtlichtern, die über den Netzstrom aus der Steckdose betrieben werden, gibt es einen vernachlässigbar geringen Elektrosmoganteil.
Bei Nachtlichtern, die mit Batterie betrieben werden, gibt es gar keinen Elektrosmog.
Diese Ergebnisse stammen von der Ökotest Redaktion:
Nachtlichter stellen keine nennenswerte Quelle für Elektrosmog dar. Zumal sie in der Regel im Abstand von mehr als einem Meter zum Kind in die Steckdose gesteckt werden.
Batteriebetriebene Schlummerlichter erzeugen gar keine Felder.
Somit kann man also unbesorgt im Kinderzimmer ein Nachtlicht aufstellen.
Wie im obigen Zitat zu lesen ist, gibt es eine weitere Anmerkung und das ist der Abstand des Nachtlichts zum Kind. In der Regel sollte das Nachtlicht mehr als einen Meter Abstand zu Kind haben, wenn es über Strom aus der Steckdose betrieben wird.
Bei Kuscheltiernachtlichtern, die mit Batterien betrieben werden, muss man sich also keine Sorgen machen und Kinder können diese unbesorgt kuscheln.

Dabei sollte man zur Sicherheit noch auf die folgenden beiden Punkte achten:
- Vorsicht beim Verlegen der Kabel – offene Kabel sollte man insbesondere im Kinderzimmer vermeiden. Nach wie vor passieren viele Unfälle häufig in den eigenen vier Wänden.
- Beim Batteriefach darauf achten, dass dieses sicher geschlossen ist. Dazu gehört meistens auch eine Sicherung durch eine Schraube.

3. Blaues Licht hält wach, rotes Licht hilft beim Einschlafen.
Vielleicht haben Sie es schon einmal gehört: Vor dem Schlafengehen sollte man nicht mehr mit seinem Handy spielen.
Warum?
Weil das Handydisplay viel blaues Licht abgibt. Einige Hersteller bauen mittlerweile extra einen Nachtmodus ein, der die blauen Pixel im Handydisplay nachts deaktiviert. Das ist sehr praktisch, da so die Bildung von Schlafhormonen nicht gestört wird.

In einigen Studien zum Thema Schlaf konnte man mittlerweile belegen, dass rotes Licht vor dem Schlafengehen besser ist. Im Körper gibt es das Hormon Melatonin, welches für den Tag-Nacht-Rhythmus verantwortlich ist. Andere Studien hingehen sehen keinen großen Einfluss von Displays mti Blauanteil auf unseren Schlaf.
In der Theorie führen blaue Lichtanteile dazu, dass die Produktion des Schlafhormons Melatonin unterbrochen wird. Dies kann zu Schwierigkeiten beim Einschlafen führen. Rotes Licht hingegen stört bei der Bildung dieses Hormons nicht. Das ist gut!
Ein weiterer Vorteil von rotem Licht ist, dass die hohe Empfindlichkeit des Auges nachts erhalten bleibt. So muss man sich nicht erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen. Das kennen Sie eventuell auch von der Armaturenbrettbeleuchtung im Auto, diese ist oft rötlich, so dass man auch nachts sicher fährt und das sich das Auge auch weiterhin im Dunkeln zurechtfindet.
Gerade für Menschen, die viel vor dem Computer arbeiten, bietet es sich an eine Software zu installieren, die die Bildschirmfarbe abends entsprechend anpasst. Wie zum Beispiel f.lux.
Bei Nachtlichtern ist die Helligkeit in der Regel sehr gering, so dass man sich nicht zu viele Sorgen bzgl. der Lichtfarbe machen muss. Aber wer auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte zu einem roten Nachtlicht greifen.
Folgendes YouTube-Video von MaiLab erklärt die Wirkung von Lichtfarbe und Intensität auch noch einmal sehr gut. Fazit bzgl. Nachtlichtern bleibt wie im Absatz davor: Man muss sich keine großen Gedanken machen bzgl. der Lichtfarbe bei Nachtlichtern.
4. Die richtige Helligkeit des Nachtlichts hängt vom Einsatzzweck ab.
Je nachdem wofür Sie sich ein Nachtlicht anschaffen, lohnt es sich auf eine eher geringe Helligkeit zu achten.
In diesem Abschnitt betrachten wir den Einsatz als Nachtlicht zum Schlafen, zum nächtlichen Stillen oder zum Orientieren im Dunkeln.
Laut dem Harvard Schlafwissenschaftler Stephen Lockley kann bereits eine Lichtintensität von 8 Lux (ungefähr 10 Lumen bei 1 Meter Entfernung und einem Abstrahlwinkel von 65°) eine Auswirkung auf den oben genannten Melatoninspiegel haben und somit den Tag-Nacht-Rhythmus negativ beeinflussen.
Nachtlichter haben oft eine wesentlich geringere Lichtintensität und haben somit keinen negativen Einfluss auf den Schlaf. Weiter haben viele Nachtlichter eine Abschaltautomatik eingebaut, so dass es richtige Dunkelheit während der Tiefschlafphase gibt.
Nichtsdestotrotz sollte man stets die Helligkeit seines Nachtlichts testen, da einige Hersteller zu helle LEDs verbauen. Glücklicherweise bieten einige auch schon Einstellungsmöglichkeiten für die Helligkeit an, so dass man selbst die passende Helligkeit einstellen kann.

Natürlich hängt die empfundene Helligkeit der Lampen auch von Umgebungslicht, der Empfindlichkeit der Augen sowie dem Abstand zur Lichtquelle ab.
Wer schon an die Dunkelheit gewohnt ist, der benötigt weniger Licht, um sich zu orientieren, als jemand der gerade noch vor dem hellen Computerbildschirm saß.
Insgesamt lässt sich zur Helligkeit festhalten, dass für den nächtlichen Umgang mit einem Baby eine geringere Helligkeit besser ist. Natürlich sollte es ausreichend hell sein, um etwas erkennen zu können, aber nicht zu hell, damit weder das Baby noch die Eltern anschließend hellwach sind.
Anstelle eines helleren Nachtlichts sollte man eher versuchen, die Umgebungshelligkeit abends entsprechend zu reduzieren. Eine positive Begleiterscheinung könnte ein erholsamerer Schlaf sein.
Zusammenfassung
Abschließend können wir folgende Punkte noch einmal festhalten:
- Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Nachtlichter schädlich sind. Studien haben keinen Zusammenhang zwischen Kurzsichtigkeit und Nachtlichtern finden können.
- Nachtlichter sind sicher für Kinder. Von Nachtlichtern geht kaum (wenn in der Steckdose) oder gar kein (beim Batteriebetrieb) Elektrosmog aus.
- Kabel von Nachtlichtern sollten sicher versteckt werden und batteriebetriebene Nachtlichter sollten ein mit einer Schrauber gesichertes Batteriefach haben.
- Vor dem Schlafengehen ist blaues Licht ungünstig. Rotes Licht ist besser. In der Dunkelheit ist rotes Licht besser, weil es die Lichtempfindlichkeit der Augen nicht verschlechtert.
- Nachtlichter sollten nicht zu hell sein, die meisten haben eine geringe Lichtintensität, damit die Schlafhormonbildung nicht gestört wird. Timer am Nachtlicht sind empfehlenswert.
- Abends sollte man die Umgebungshelligkeit in der eigenen Wohnung reduzieren und sich nicht vor zu hellen Bildschirmen aufhalten. So fördert man einen besseren Schlaf.
[…] Oft werden wir gefragt, ob blaues Licht den Schlaf nicht eher stört, dass das nicht so ist, haben wir schon einmal ausführlich in folgendem Artikel festgehalten: Sind Nachtlichter schädlich für Babys oder Kinder? […]